Am 21. Mai 2025 besuchten die beiden Industrieklassen die traditionsreiche Cramer Mühle in Schweinfurt. Herzlich wurde die Gruppe von Frau Gleich und Herrn Rohde in Empfang genommen. Nach dem Anlegen der Haarnetze, die zur Einhaltung der Hygienestandards notwendig sind, begann die spannende Führung.
Die Mühle wurde bereits im Jahr 1806 gegründet und wird mittlerweile in der 7. Generation familiengeführt. Pro Jahr werden dort rund 180 Tsd. Tonnen Getreide verarbeitet. Es gibt drei Mühlensysteme, darunter eine Premium-/Weizen- und eine Roggenmühle, die beide im 24-Stunden-Betrieb laufen.
Der erste Halt der Führung war die betriebseigene Backstation, in der Backproben durchgeführt werden, um Unterschiede hinsichtlich der Güte zu analysieren. Im Anschluss daran ging es zur Warenannahme, die wir live miterleben konnten. Hier werden direkt vom LKW mehrere Stichproben entnommen um die Qualität der angelieferten Ware zu überprüfen. Ist das angelieferte Getreide bspw. zu feucht, wird es nicht angenommen. Im Labor erfuhren wir auch viel über die Qualitätsmerkmale von Mehl. So ist der helle Typ 405 mit weniger Mineralstoffen bestückt als der dunklere Mehltyp 1050.
Spannend ging es mit dem Abfüll- und Verpackungsprozess weiter. Vollautomatisiert wird dort das Mehl abgefüllt und verpackt. Schon geringe Abweichungen von der Grammzahl können dazu führen, dass die Ware nicht mehr in den Verkauf gelangt. Herr Rohde berichtete uns dann, wie das Getreidesilo momentan zu einer vollautomatischen Lagereinrichtung umgerüstet wird. Im Laufe des Jahres soll die Anlage in Betrieb genommen werden.
Ein besonderes Highlight war der Aufstieg auf die Dachterrasse, die eine beeindruckende Aussicht über ganz Schweinfurt bot. Stock für Stock ging es dann wieder nach unten, wodurch wir die einzelnen Produktionsschritte nachvollziehen konnten. Überrascht waren wir tatsächlich von den modernen Produktionsanlagen. Beim Herstellungsprozess sah man nur wenige Mitarbeiter.
Die Führung bot in der Summe wertvolle Einblicke in die Getreideverarbeitung, in sehr moderne Produktionstechnik und in die Abläufe eines traditionsreichen Mühlenbetriebs. Wenn wir also beim nächsten Einkauf die Frankenmehlpackung im Einzelhandel sehen, wissen wir genau, welche Qualitätsstandards dieses Produkt durchlaufen hat. Zudem wissen wir, wo und wie das Mehl hergestellt wurde. Vielen Dank an die gesamte Cramer-Mühle, die uns sehr freundlich aufgenommen hat. In der kurzen Zeit der Besichtigung konnten wir förmlich den Team-Spirit eines Familienbetriebes spüren.
Klasse, IN11B