Industriekaufleute verkaufen die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens. Sie sind von der Analyse der Marktpotenziale bis hin zum Kundenservice für Marketingaktivitäten zuständig. In der Materialwirtschaft führen sie alle anfallenden Arbeiten von Angebotsvergleichen über Einkaufsverhandlungen mit Lieferanten bis zur Warenannahme und -lagerung aus. ln der Produktionswirtschaft planen, steuern und überwachen sie die Herstellung von Waren und Dienstleistungen und erstellen Auftragsbegleitpapiere. Im Verkauf erarbeiten sie Kalkulationen und Preislisten und führen Verkaufsverhandlungen mit Kunden. Im Bereich Rechnungswesen bearbeiten, buchen und kontrollieren sie die im Geschäftsverkehr anfallenden Vorgänge. Sie ermitteln den Personalbedarf, wenden Instrumente der Personalbeschaffung an und setzen das Personal ein. Industriekaufleute können in verschiedenen Wirtschaftszweigen, Branchen und Betrieben tätig werden, z.B. in den Bereichen der Material-, Produktions- und Absatzwirtschaft oder im Bereich Personal- und Rechnungswesen. Je nach Art, Größe und Struktur des Betriebes sind sie in Büros, Lagern und Produktionshallen tätig.
3 Jahre, bei entsprechender Vorbildung auf 2,5 Jahre verkürzbar
er Unterricht an der Berufsschule findet im Einzeltageunterricht statt. Folgende Tage sind für die Jahrgangsstufen 10 bis 12 vorgesehen:
10. Klasse: | Montag (wöchentlich) | Dienstag (14-tägig)
11. Klasse: | Donnerstag (wöchentlich) | Freitag (14-tägig)
12. Klasse: | Mittwoch (wöchentlich)
10. Klasse | 11. Klasse | 12. Klasse | |
Allgemeinbildender Bereich | |||
Deutsch | 1 | – | 1 |
Englisch | 1 | 1 | 1 |
Politik & Gesellschaft | 1 | 1 | 1 |
Religion | 1 | 1 | 1 |
Fachtheoretischer Bereich | |||
Kaufmännische Steuerung und Kontrolle | 3 | 3 | – |
Betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse | 5 | 5 | 2 |
Allgemeine Wirtschaftslehre | 1 | 1 | 1 |
Berufsbezogene Projektarbeit | – | – | 2 |
Plusprogramm ERP | – | 1 | – |
Gesamtsumme | 13 | 13 | 9 |
Die Lernfelder orientieren sich an typischen Geschäftsprozessen eines Industrieunternehmens. Die Auftragsabwicklung wird als wesentlicher Kernprozess betrachtet, aus dem heraus sich unterstützende Prozesse mit Schnittstellen zu weiteren Kernprozessen ergeben.
In Zusammenarbeit mit der SAP University Alliances bieten wir unseren Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ganzheitliche Geschäftsprozesse mit dem ERP-Programm von SAP abzubilden.
Anhand eines Modellunternehmens werden die Schülerinnen und Schüler praxisorientiert mit dem System vertraut gemacht. Vom Anlegen eines Kunden bis hin zur durchgängigen Abhandlung eines Prozesses (z.B. Beschaffung) wird ein nahezu vollständiger Überblick über das System vermittelt.
Die Inhalte sind modular aufgebaut. Für jedes erfolgreich absolvierte Modul erhalten die Schülerinnen und Schüler am Ende des Schuljahres ein Zertifikat.
Da in fast jedem zweiten deutschen Unternehmen ab einer Größe von 50 Mitarbeitern SAP eingesetzt wird, können die erworbenen Zertifikate einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft verschaffen.
Sie dauert 90 Minuten und umfasst praxisbezogene Aufgaben oder Fälle zu den im ersten Ausbildungsjahr vermittelten Berufsbildpositionen, insbesondere in folgenden Lernfeldern:
Die Zwischenprüfung dient der Ermittlung des Ausbildungsstandes. Eine Anrechnung der hier erzielten Leistungen auf die Abschlussprüfung erfolgt nicht.
Sie umfasst insgesamt drei Prüfungsbereiche:
Der Prüfling erstellt über eine Fachaufgabe im Einsatzgebiet einen höchstens fünfseitigen Report. Dieser dient als Grundlage für die spätere Präsentation (10-15 min). Im anschließenden Fachgespräch (15 min) wird die Thematik des gewählten Geschäftsprozesses vertieft.
Gewichtung: 30 % der Gesamtnote (davon 30 % Präsentation und 70% Fachgespräch)
Weitere Informationen zur IHK-Prüfung finden Sie unter www.wuerzburg.ihk.de/ausbildungspruefungen/.
Seit dem Schuljahr 2018/19 bieten wir an der Ludwig-Erhard-Schule in Zusammenarbeit mit der IHK Würzburg-Schweinfurt das neue Aus- und Weiterbildungsmodell Industriekaufleute mit Zusatzqualifikation Fremdsprachenkorrespondent an.
Besonders geeignete Auszubildende zum/zur Industriekaufmann/ -frau können ihre Ausbildung aufwerten und neben dem erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung auch die Weiterbildungsprüfung zum/zur staatlich geprüften Fremdsprachenkorrespondenten/-in (Englisch) vor der IHK Würzburg-Schweinfurt ablegen. Beide Abschlüsse können wie bei der regulären Ausbildung nach drei Jahren erreicht werden.
Interessierte Auszubildende sollten über einen mittleren Schulabschluss und gute bis sehr gute Englischkenntnisse (mindestens Sprachniveau B1) verfügen. Zudem müssen die Bewerber/innen einen Ausbildungsvertrag zum/zur Industriekaufmann/-frau mit einem Unternehmen vorweisen.
Fremdsprachen-Industriekaufleute erhalten neben den klassischen kaufmännischen Unterrichtsinhalten etwa 300 Stunden zusätzlichen Englischunterricht. Dieser wird in Abstimmung sowohl von den Lehrkräften der Berufsschule als auch von den Dozenten der IHK durchgeführt. Darüber hinaus ist im 2. Ausbildungsjahr ein Studienaufenthalt im englischsprachigen Ausland geplant. Die Kosten dieser freiwilligen Maßnahme müssen von den Teilnehmern getragen werden. Allerdings wird der Auszubildende von uns unterstützt. Um die Kosten zu minimieren sind wir bestrebt, eine Förderung über das Erasmus+-Programm der Europäischen Union zu erreichen.
Die Kosten der Weiterbildungsmaßnahme (Unterricht, Lernmittel und Prüfgebühr) übernehmen die Betriebe und werden von der IHK in Rechnung gestellt.